Orte, Vektoren, Territorien, Geografien
Auf inhaltlicher Ebene geht Stuttgart12 nicht von "Themen", "Geschichten" oder "Dramaturgien" aus, sondern von dem, was zugleich die Grundlage jeder materiellen Präsenz wie jeder politischen Repräsentation ist: Orte und Verortungen. Stuttgart12 erzeugt eine virtuelle Geografie für (und durch) vernetzte Filmschnipsel.
sind das, was konkret ist und sich durch alle Wirklichkeiten, Medien und Erzähltechniken immer wieder abbildet, woraus sich die Fiktionen, Dokumentationen und Ästhetiken entwickeln und auf die sie sich immer wieder zurückbeziehen. Aus der konkreten und puren Präsenz der Orte entwickeln sich in dem Verhalten der Akteure die
Vektoren sind Verbindungen zwischen Orten, zielgerichtete Bewegungen, die einen Ort verlassen und / oder einen Ort anzielen, Transfers. Bei den Vektoren geht es um Szenen der Veränderung, um Unfälle, Katastrophen, um zufällige Begegnungen, die ein Ziel unterbrechen, um das Begehren in der Bewegung. Indem mittels der Vektoren Orte verbunden und vorcodiert werden, entstehen
Territorien.
Territorien sind abgesteckte Gebiete, von denen eine Karte existiert und an denen bestimmte Interessen liegen. Territorien unterscheiden sich von Orten insofern, als dass sie einerseits als Vorstellung einer Ordnung fiktiver sind, andererseits konkreter, weil die gesetzte Ordnung in den Territorien unmittelbar die sozialen Realitäten definiert. Territorien sind Strukturen der Machtkämpfe, der Planungen, der Utopien, der Kontrolle und der Paranoia. Die Pläne der Territorien, ihre Karten sind, wo sie das Reale der Orte verlassen,
Geografien.
Geografien sind die Struktur der Ordnung der Territorien. Geografien gibt es nicht, man kann sie nicht sehen, sie haben im Gegensatz zu den Orten, Vektoren und Territorien keine reale Dimension. Der Ort der Geografien ist die Zwischenwelt der Ideen oder der Gesetze. Gleichzeitig sind Geografien Anti-Orte der Simulation und der Reflexion.