Stuttgart12 - kurzer Text

Aus S12 Wiki
Wechseln zu: Navigation, Suche

Stuttgart12

Kurzbeschreibung


STUTTGART12 ist ein Projekt an der Merz-Akademie (Pathway Film und Video), das sich mit Mischformen von Film und Internet beschäftigt. Dabei werden inszenierte und dokumentarische Formen miteinander konfrontiert, aktuelle Methoden der Herstellung von Öffentlichkeit ausprobiert und wird mit den dramaturgischen Konsequenzen experimentiert, die die Interaktivität der nichtlinearen Netzmedien nach sich zieht.

Stuttgart12 geht von konkreten Lebensumwelten in Stuttgart aus. Von den Projekten, die verschiedene Gruppen oder Individuen im öffentlichen Raum verfolgen. Der namentliche Bezug auf das Planungsprojekt "Stuttgart21" ist dabei Programm: es geht auch um die Konsequenzen eines Projektes, das eine Stadt im wahrsten Sinne umzukrempeln sich vorgenommen hat.

Stuttgart12 spannt ein narratives Netz auf, das einen fiktiven und dokumentarischen Pol hat, aus denen verschiedene miteinander zu verknüpfende Stränge resultieren.


Dokumentarischer Pol

Vom dokumentarischen Pol ausgehend wird untersucht, welche Interessen verschiedene soziale Gruppen im öffentlichen Raum verfolgen. Dabei wird versucht, eine dokumentarische Geographie von Stuttgart abzubilden, die die Stadt in ihrer Komplexität abbildet.

Zu nennen sind da die Skateboarder und Sprayer-Szene, die Obdachlosen, die Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die Drogenabhängigen, der Einzelhandel, die Fußgänger und Flaneure, die Autofahrer, die Polizei, die Stadtplaner, die Projektleiter des Projektes "Stuttgart21". Dabei wird immer im Blick gehalten, dass Gruppen sich aus Individuen zusammensetzen, die persönliche Schicksale und Projektionen verfolgen. Die dokumentarischen Beoabachtungen dieser Schicksale und Projektionen sollen wuchern, sich miteinander überschneiden, verschiedene Formen annehmen und so eine mediale Reflektion erfahren und erfahrbar machen.


Fiktiver Pol

Vom fiktiven Pol ausgehend wird zunächst vor allem ein Strang verfolgt, eine Webisode, die in der Entwicklung wuchern und sich vernetzen wird. Diese narrativen Fäden sollen sich immer wieder narrativ mit den dokumentarischen Strängen kreuzen.

Wir gehen dabei von einer Protagonistin aus, Marie (16), deren Leben, nachdem sie beim Klauen in einem kleinen Tabakladen erwischt wurde ziemlich durcheinandergewirbelt wird. Im Zuge dieses Durcheinanderwirbelns werden weitere Protagonisten an die Oberfläche gebracht, die ihre eigenen Fäden spinnen: Steve (18), Skater, Sprayer und eigentlich der Freund von Marie, der Raitelsberger Orhan (19), der jetzt bei Marie erst mal angesagter ist, Biggie (42), Tabakladenbesitzerin und ziemlich erfahren in den verschiedensten gesellschaftlichen Regionen, Braco (43), Taxifahrer mit Lederweste, der jeden aus seinem Taxi schmeißt, der nicht auf Led Zeppelin steht, Schäufele (55), Mitglied im Vorstand der, sagen wir mal, LBBW und diversen anderen Unternehmen und Vereinigungen, der Polizist Günter, 45, der wegen seines zur Paranoia neigenden Querulantentum immer noch Streife geht. Außerdem besetzen verschiedene Gruppen Knotenpunkte in diesem narrativen Netz. Zu nennen wären da die eine oder andere Sprühergang, die Gruppe der Mineralgeister, eine Gruppe Jugendlicher, die sehr um ihren Respekt bemüht sind und darum, ihr Territorium in Ordnung zu halten und nicht zuletzt die Geheimloge mit dem Kürzel "P12".


"Stuttgart12" ist ein Teil des Projektes "¡Remediate!", einer Kooperation der Merz-Akademie und der Akademie Schloss Solitude mit der Medienförderungsgesellschaft Baden-Württember und der Landesanstalt für Kommunikation.