Prostitution Stuttgart: Unterschied zwischen den Versionen
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Bei den Männern kommt ein hoher Anteil aus Ländern der Balkanregion. Stricher sind besonders gefährdet, sich mit HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten anzustecken. Viele sind nicht ausreichend über Übertragungswege und Krankheitsverlauf informiert. Auch aufgrund ihres jugendlichen Alters, das in der Regel zwischen 18 und 25 Jahren liegt, sind die Betroffenen oft nicht in der Lage "safer sex" gegenüber den Freiern durchzusetzen. | Bei den Männern kommt ein hoher Anteil aus Ländern der Balkanregion. Stricher sind besonders gefährdet, sich mit HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten anzustecken. Viele sind nicht ausreichend über Übertragungswege und Krankheitsverlauf informiert. Auch aufgrund ihres jugendlichen Alters, das in der Regel zwischen 18 und 25 Jahren liegt, sind die Betroffenen oft nicht in der Lage "safer sex" gegenüber den Freiern durchzusetzen. | ||
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+ | Prostituierte werden über Streetwork - aufsuchende Sozialarbeit - , durch niedrigschwellige Anlaufstellen und Beratungsangebote angesprochen. Um Sprachbarrieren und Zugangsschwierigkeiten zu überwinden, werden vereinzelt muttersprachliche Kräfte, sogenannte Peers , eingesetzt, die selbst aus dem Milieu kommen. Sie weisen auf Angebote hin, vermitteln und helfen Schwellen abbauen, die Prostituierte hindern, sich Beratung und Unterstützung zu sichern. | ||
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Version vom 6. Februar 2010, 10:22 Uhr
Inhaltsverzeichnis
zu Prostitution
in Stuttgart auftreten, auf welche Gebiete sie sich verteilen und wie sie das tun. interessieren v.a. die geografischen und statistischen Zusammenhänge.
Sozialplanung für Prostitution
In Stuttgart gehen nach Erkenntnissen des Ermittlungsdienstes Prostitution der Polizei ungefähr 3600 Frauen und 600 Männer der Prostitution nach. Vor allem bei den Männern ist von einer erheblichen Dunkelziffer auszugehen. Während es sich bei den Männern nahezu ausschließlich um Straßenprostituierte - auch Stricher genannt - handelt, arbeitet der Großteil der Frauen in Bordellen oder Appartements. Ungefähr 700 Frauen sind als Straßenprostituierte tätig.
Konkurrenzdruck und Sprachbarrieren
Der Anteil von Männern und Frauen mit Migrationshintergrund ist hoch. Im Jahr 2006 hatten ungefähr 65 Prozent der Frauen und 73 Prozent der Männer in der Prostitution keinen deutschen Pass. In den vergangenen Jahren kamen vor allem Frauen aus Osteuropa. Hoher Konkurrenzdruck, fehlende Perspektiven, Gewalt- und Abhängigkeitsverhältnisse schaffen Probleme. Druck und Ängste führen dazu, dass Fragen des Infektionsschutzes hintan gestellt werden. Aus Unkenntnis über Unterstützungsangebote, aufgrund von Sprachbarrieren und nach Diskriminierungserfahrungen nehmen viele Prostituierte - Frauen wie Männer - dringend notwendige Hilfe bei der Bewältigung ihrer Probleme nicht in Anspruch. Bei den Männern kommt ein hoher Anteil aus Ländern der Balkanregion. Stricher sind besonders gefährdet, sich mit HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten anzustecken. Viele sind nicht ausreichend über Übertragungswege und Krankheitsverlauf informiert. Auch aufgrund ihres jugendlichen Alters, das in der Regel zwischen 18 und 25 Jahren liegt, sind die Betroffenen oft nicht in der Lage "safer sex" gegenüber den Freiern durchzusetzen.
Angebote und Zugangswege
Die Stadt Stuttgart fördert Präventions- und Beratungsangebote für Prostituierte. Sie unterstützt den Zugang zu Maßnahmen des Infektionsschutzes, zu Tests und medizinischer Betreuung im Falle von Infektionen mit sexuell übertragbaren Erkrankungen. Außerdem führt die Stadt eigene Angebote durch und fördert Angebote des Caritasverbandes für Stuttgart, der AIDS-Hilfe Stuttgart e. V. und des Vereins zur Förderung von Jugendlichen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten e. V. Prostituierte werden über Streetwork - aufsuchende Sozialarbeit - , durch niedrigschwellige Anlaufstellen und Beratungsangebote angesprochen. Um Sprachbarrieren und Zugangsschwierigkeiten zu überwinden, werden vereinzelt muttersprachliche Kräfte, sogenannte Peers , eingesetzt, die selbst aus dem Milieu kommen. Sie weisen auf Angebote hin, vermitteln und helfen Schwellen abbauen, die Prostituierte hindern, sich Beratung und Unterstützung zu sichern. In der Beratung geht es um Unterstützung bei psychosozialen Problemen, bei Suchtmittelabhängigkeit, um wirtschaftliche Probleme und um alternative Lebensperspektiven.
Lastrada:
Zum Thema Prostitution
Prostitution - in all ihren Erscheinungsformen - findet täglich statt. Sie wird täglich nachgefragt und genutzt und ist dennoch tabuisiert: Prostitution wird kriminalisiert sowie mit Klischees und Vorurteilen behaftet. Gesetzliche und soziale Ausgrenzung, Diskriminierung, Stigmatisierung und Kriminalisierung macht es den betroffenen Frauen nahezu unmöglich, offen über ihre Situation, ihre Tätigkeit, ihre Anliegen und ihre Probleme zu sprechen. Über die tatsächlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen von Frauen, die in der Prostitution arbeiten, gibt es kaum sachliche und "unaufgeregte" Informationen. Deshalb werden Prostituierte und ihre Lebenssituationen noch immer mehrheitlich ignoriert oder auf ihren Opferstatus reduziert, womit sie erst recht in ihrer eigenen Handlungsfähigkeit eingeschränkt werden.
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