Stroboskopisch
Störung
Störungen haben für den Film eine besondere Bedeutung, welche nicht mit einer destruktiven Konnotation belegt ist. Die Störung ist ein essenzieller Bestandteil, welcher auf Video übertragen worden ist. Man erinnere sich an die frühe Zeit des Kinos: Jedes Bild auf dem sich zwischen zwei Spulen auf- und abrollenden Filmbandes wurde einmal kurz beleuchtet und für die Zeit, in der es weiterlief bis das nächste in Projektionsposition war, saß der Zuschauer im Dunkeln. Für das Auge äusserte sich dieser Vorgang als Flimmern. Das dürfte rund die Hälfte der Zeit gewesen sein. Jetzt, da Filme digital (auf Video) projiziert werden, gibt es keine wirklichen Einzelbilder mehr, sondern quasi ein einziges Bild, in dem sich dessen Bestandteile, die einzelnen Bildpunkte (Pixel) verändern. In seiner Materialität hat das digitale Video mit seinen Datensätzen wenig mit dem analogen Filmband zu tun. Man „filmt“ eigentlich mit Computern und beruft sich absurder Weise trotzdem auf die Filmgeschichte. Schliesslich steht man in dieser Tradition, weiß aber auch um die Vorteile und Möglichkeiten der modernen Technik. Das Datamoshing ist so eine Möglichkeit, die sich erst mit Video ergeben hat.